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Küche geöffnet im Haus Nr. 4 !

04/2012

Status (04/2012): Leer stehendes Objekt, Abriss geplant

Status Update 10/2013: Das Haus ist nicht mehr existent. Abbruch beendet 08.11.2013. Anschließend Neuordnung Verkehrsführung


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Über das Objekt...

Dieses sehr schmale und hohe Gebäude konnte ich dank einer schriftlichen Anfrage bei der zuständigen Gemeinde mit zuvor übergebenem Schlüssel zur Erkundung betreten. Leider hatte es die Gemeinde bereits völlig leer räumen lassen, so dass sich so gut wie kein Interieur mehr darin befand. Es schließt direkt an die alte Apotheke, über die ich in diesem Report berichtete. Hier ist es ebenso, dass aufgrund neuer Verkehrsplanung der Abriss geplant ist.

Die Zimmer des dreistöckigen, schmalen Gebäudes fielen sehr klein aus, was auch bei 5 Metern Hausbreite verständlich ist. Im Treppenhaus machte das Holzgeländer keine gute Figur mehr, denn es wackelte selbst bei geringster Inanspruchnahme. In manchen Räumen lösten sich die Tapeten bereits von der Wand, obwohl ich zunächst keine eindringende Feuchtigkeit feststellen konnte. Alle Teppiche waren entfernt und gaben den Blick frei auf einen Holzfußboden in äußerst strapazierten Zustand.

Richtig schlimm und uralt wirkte die einstige Küche auf mich. Ein total verklebter Fußboden und noch herabhängende Fliegenfänger sowie verfettete Wände ließen keinerlei gute Gedanken aufkommen. Die Küchentür zum Balkon stand weit offen - so kam diese Galerie zu ihren Namen.

Durch die offen stehende Tür konnte sich Kälte und Feuchtigkeit ungehindert ausbreiten. Zu meiner Überraschung entdeckte ich, dass man nur über den Balkon von der Küche nach draußen zur einzigen Toilette des ganzen Gebäudes gelangen konnte - im Sommer wie im Winter! Eine klassische Bauweise, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts üblich war, jedoch inzwischen in den meisten Fällen umgebaut wurde.

Auf der zweiten Etage befand sich ein winziges, zweites Bad mit einer Sitzbadewanne - jedoch ohne Toilette! Die konnte man, wie beschrieben, nur über den Balkon von der Küche aus, erreichen.

Der Keller war unbefestigt. Auf dem Lehmboden befanden sich zahlreiche, vergessene Blumentöpfe und Vasen, und Briketts für eine ganze Wintersaison! Diese wurden nicht mehr genutzt, weil vor Zeiten offenbar eine modernere Ölheizung die Kohlebeheizung ablöste.

Zu den ganz wenigen, persönlichen Gegenständen in dem Haus gehörte der Fund einer Visitenkarte des Besitzers. Den Vornamen auf der Visitenkarte fand ich auch noch - handschriftlich notiert - auf verbliebenen Gesellschaftsspielen, die hier und da auf dem Dachboden verstreut herum lagen.

 

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