Marsbeobachtung vom Montag, 14. Juli 2003


Beo-Ort: Eppelborn-Hirschberg

Beo-Zeit: 0:00 MESZ - 02.30 Uhr

Beo-Technik: Olympus Digitalkamera C3020 mit Adapter an Meade 4-Zoll-Refraktor auf Gemini-10-Nachführung.

Wetter: unbewölkter Himmel, Seeing mäßig bis schlecht, Luftfeuchte 64%, Temp. +15°C nach einem Tag mit 33° Tagestemperaturen


Marsdaten für diese Tour:


Location Name Germany, Eppelborn-Hirschberg
Coordinates 006° 56' 06" E 49° 23' 08" N
Time: Local time 14/07/2003 00:00:03
Universal time 13/07/2003 22:00:03
Julian date 2452834.416701

Distances
From the earth 0.4935 AU, 4.10 light minutes
From the sun 1.3971 AU, 11.62 light minutes
Elongation 132.3 degrees in the morning sky
Appearance
Angular diameter 19.0"
Magnitude -1.8


Events
Rises 14/07/2003 23:51
Transits 14/07/2003 04:55
Sets 14/07/2003 09:55
Constellation Latin name Aquarius
English name Water Bearer
Disk Illumination 92.1%
 


Mensch, war das eine Hitze an diesem Sonntag! 27°C im Schatten. Da bringt eine nächtliche Beobachtung die gewünschte Abkühlung. Seit der Mondfinsternis vom 16.05.2003 ist das meine erste Gelegenheit, mich endlich wieder etwas zeitintensiver mit dem roten Planeten zu beschäftigen.

Mit Manfred fahre ich auf ein abgemähtes Stoppelfeld auf dem Eppelborner Hirschberg. Er hat das Dobson-10-Zoll-Teleskop dabei. Ich bin bedonders neugierig, welches Marsbild es präsentiert. Doch von einem Auskühlen der Geräte kann keine Rede sein. Noch immer sind es 17° Lufttemperatur, als wir gegen 23.30 Uhr unsere Ausrüstung aufbauen. Ein kühler Wind weht, der eine Jacke erfordert.

Nach dem Marsaufgang um kurz vor 0 Uhr hat der Planet noch eine kleine Steigung zum Horizont zu überwinden. Da macht es plötzlich pling am Horizont - da isser! Mit der Digitalkamera hinter dem Teleskop möchte ich mir den Mars etwas genauer anschauen. Das 9 mm Okular kommt in den Kameraadapter, und nach ein paar Einstellungen ist der Planet im LC-Display der Olympus. Nachführung stimmt. Die Beobachtung ist noch uninteressant, denn Mars wird noch zu sehr von der Atmosphäre in die Zange genommen und flimmert heftigst.

Ganz schlimm im Dobson: Die weisse Polkappe des Planeten wird regelrecht auseinandergezogen. Sie schrumpft und dehmt sich im Sekundentakt.

Für den tiefen Himmel stört der noch fast kugelrunde Mond, doch der Ringnebel in der Leier, oder der Kugelsternhaufen M13 im Herkules sind viel zu schön, um ihnen keinen visuellen Besuch abzustatten. Die Sommersternbilder Schwan und Leier stehen hoch über unseren Köpfen. Das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair thront über uns.

Das Seeing für den Mars ist ungünstig. Um 1.15 Uhr beginne ich mit einer Serie von Aufnahmen. 25 Bilder sind es. Doch nur eines zeigt in einem Moment relativer Luftruhe einen Hauch von Oberflächenstruktur. Doch viel länger kann ich nicht beobachten, ein Arbeitstag wartet in wenigen Stunden auf mich. Ich muss die Beobachtungszeit auf die Morgenstunden verlegen, wenn der höhere Stand des Planeten ein besseres Seeing erlaubt. Hoffentlich.

Aufnahmedaten: Olympus Camedia C3020, Belichtungszeit 1/3s bei 100ASA Simulation und f2.8, Uhrzeit 01:42 MESZ. Korrekturen mit Adobe Photoshop

  Simulation mit Mars Previewer 2

Weil die Landschaft in einem goldgelben Farbton vom Mondlicht überflutet wird, mache ich noch ein paar Umgebungs-Fotos mit 35 mm Brennweite. Um 2.30 beenden wir unsere erste Marsexkursion, denn auf mich wartet in ein paar Stunden ein neuer Arbeitstag.

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