Marsbeobachtung vom Sonntag, 10. August 2003


Beo-Ort: Lebach, am Rande eines Feldes

Beo-Zeit: Sonntag, 10.08.2003 von 0.00 Uhr bis 05:00 Uhr MESZ

Beo-Technik: Olympus C3020 Digitalkamera und Canon EOS50 Analog-SLR mit 9mm-Okular im Kameraadapter an Meade 4-Zoll-Refraktor (900/1000) auf Gemini-10-Nachführung, Baader-Kontrast-Booster-Filter

Wetter: leichte Schleierwolken, im Verlauf der Nacht Auflösung, Seeing gut, niedrige Luftfeuchte, Temp. von 23°C(0.00Uhr) bis 17°C um 5.00Uhr.


Marsdaten für diese Tour:
Time
Local time 10/08/2003 00:00:48
Universal time 09/08/2003 22:00:48
Julian date 2452861.417222


Coordinates: Right ascension 22h 53m 28s, Declination -14° 07' 12", Azimuth 131° 53' 46"
Altitude +13° 40' 18", Longitude 339° 15' 53", Latitude -06° 30' 16"
Distances
From the earth 0.3937 AU, 3.27 light minutes, From the sun 1.3842 AU, 11.51 light minutes
Elongation 156.8 degrees in the morning sky
Appearance


Angular diameter 23.8"
Magnitude -2.6 mag
Events
Rises 09/08/2003 22:19
Transits 10/08/2003 03:13
Sets 10/08/2003 08:08


Constellation
Latin name Aquarius
English name Water Bearer
Disk
Illumination 97.9%


was in dieser Nacht geschah...

Ein wiederum heißer Samstag mit Temperaturen von bis zu 40°C geht dem Ende entgegen, als ich  mit Manfred an unserem Spechtelplatz für die Nacht ankomme. Noch immer regiert das Dauer-Hochdruckgebiet Michaela und lässt kein Tief in Mitteleuropa rein. Es ist auch um kurz vor 12 immer noch 23° warm, sodass diese Spechteltour ohne weiteres im T-Shirt stattfinden kann. Der Boden ist noch immer aufgewärmt.

Hin und wieder blitzen ein paar Perseiden über dem Himmel. Doch die meisten entgehen uns sicher, weil der zu 93% beleuchtete Mond doch ganz wesentlich stört. Unser Hauptobjekt Mars kämpft am Südosthimmel sichtlich gegen den Smog. Erst in 1-2 Stunden wird das Beobachten und Fotografieren Sinn machen.

Während Manfred mit seiner Russentonne ein paar Aufnahmen macht, beobachte ich Mars mit dem 9mm-Okular und einer2-fach-Barlow-Linse. Ein Augenschmaus. In Momenten geringer Luftunruhe zeigen sich scheinbar glasklare Oberflächenstrukturen. Deutlich ist jetzt der Detailunterschied im Vergleich zur Beobachtung vor 1 Woche, am 3.8., zu erkennen. Die Südpolkappe des Mars erscheint größer.

Mit dem Fotografieren starte ich kurz nach 3 Uhr. Der Mond strebt dem Westhorizont entgegen und wird in knapp 20 Minuten untergehen. Und so kann ich nun auch mit nicht nachgeführten Langzeitbelichtungen beginnen. Mit dem 20mm-Weitwinkel-Objektiv erfasse ich 94° des Himmels über mir. Die Cassiopeia nehme ich in die Bildmitte. Bei Belichtungen von je über eine halbe Stunde hoffe ich, wenigstens ein paar verfrühte Perseiden einzufangen. Während sich der 400-ASA-Diafilm die nächste halbe Stunde etliche Strichspuren einbrennen wird, beginne ich am Refraktor mit Analogaufnahmen von Mars. Mit voll ausgezogenem Okularadapter, in dem das 9mm steckt, steht der Planet groß im Sucher der Canon EOS. Und danach beginnt die Digitalsession. Mit der Olympus C3020 mache ich nicht nur Einzelbilder, sondern auch Kurzvideos mit bis zu 40 Sekunden Länge.

Manfred beendet sein Fotoprogramm gegen 4.00 Uhr und fährt nach Hause. Unterdessen muss ich mich wundern, dass sich kein Tau auf den Geräten niederschlägt. Sehr selten. Aber gut, auch mal nicht mit dem Lappen die Objektive reinigen zu müssen. Ganz allmählich kündigt sich die Morgendämmerung an; es ist Zeit die Langzeitbelichtungen zu beenden.

Hier ein paar Ergebnisse dieser Spechtelnacht.

Mars um 03:55:55 MESZ

 

Mars um 04:14:22 MESZ

 

Mars um 04:18:56 MESZ

Simulation mit Mars Previewer 2

Bild links: Bearbeitung mit RegiStax V2.0.1.0

Addition aus 10 der besten Rohbilder diese Nacht. Es handelt sich um meine ersten Gehversuche mit dieser Technik. Anschließend leichte Korrekturen mit Adobe Photoshop. Weitere Bearbeitungen folgen, hier steckt noch einiges Potential drin. :-). Rechts die simulierte Ansicht, welche Seite der rote Planet um 3.08 Uhr am 10.08. der Erde zuwendet.

Hier ein Summenbild aus 6 überlagerten Rohbildern der Canon SLR+9mm-Okular: