Die totale Halbschattenfinsternis des Mondes

vom 14./15. März 2006

Penumbral Lunar Eclipse SAROS 113 (63/71)


Zwischen schnell ziehenden Wolken konnte ich die Mini-Mofi  im ständigen Wechsel mal klar, mal beeinträchtigt, einigermaßen passabel beobachten, und es sind digitale und analoge Bilder gelungen. Es war früh erkennbar (23.00 Uhr MEZ), dass der Mond im Halbschatten stand, während meine Erkältung ihren unfreiwilligen Höhepunkt bereits erreicht hatte.

 

Hier 2 Bilder dieses Ereignisses, das ich bei bitterer Kälte, einer massiven Erkältung und reichlich Wolken beobachtet und fotografiert habe:

>>>Bild 1 (Finsternis-Maximum)  und  >>>Bild 2 (der Schatten meiner selbst)

DER INFOTEIL ZUR HALBSCHATTENFINSTERNIS:

Der Mond am Rande des Erd-Kernschattens

Grafik erstellt mit WinEclipse von Heinz Scsibrany

Obwohl das Jahr 2006 mit interessanten Mond- und Sonnenfinsternissen sowie einem Merkurtransit gesegnet ist, bildet die Halbschattenfinsternis des Mondes in der Nacht vom 14. auf den 15. März den eher unspektakulären Auftakt. Der Mond verfehlt zwar den Erd-Kernschatten, steht allerdings zum Zeitpunkt der maximalen Finsternis immerhin vollständig im Halbschatten der Erde. Daher auch die Bezeichnung totale Halbschattenfinsternis. Auffällig ist dieses Ereignis nicht. Nur die Liebhaber  kosmischer Schattenspiele werden zur rechten Zeit sehen, dass die Südwestkalotte des Mondes ("rechts unten") eine graue Verfärbung zeigt. Auf Fotos kann der Effekt deutlich wahrgenommen werden; und zwar umso eher, wenn man die Aufnahmen maßvoll unterbelichtet. Bilder in zeitlich gleichem Abstand und unveränderter Belichtungszeit zeigen dann die Ab- und Zunahme der Helligkeit des Mondes fließend - ein ebenso einfaches wie reizvolles Fotoprogramm während des wirklich sehr gemütlichen Ablaufs der Finsternis.

 Der Eintritt des Mondes in den Erd-Halbschatten bzw. auch der Austritt sind unbeobachtbar, denn zu diesen Zeiten erhält der Mond die uneingeschränkte Lichtintensität von der Sonne. Unser Auge kann diesen Moment nicht registrieren. Ein Beobachter auf dem Mond würde von dort eine partielle Sonnenfinsternis sehen können, während die Erde die Phase "Neuerde" erreicht hat.

Hier der zeitliche Ablauf der Finsternis in MEZ Ortszeit für Deutschland:

Eintritt des Mondes in den Erd-Halbschatten: P1: 22:21:32 MEZ (35°)*

Mitte der Finsternis: Pmax: 00:47:00 MEZ (43°)*

Austritt des Mondes aus dem Erd-Halbschatten: P4: 03:13:32 MEZ (32°)*

* = Höhe des Mondes über dem Horizont für Eppelborn/Saarland-Mitte

 

Während wir in Deutschland in 2005 weder die Halbschatten-Mofi noch die partielle Mondfinsternis sehen konnten, sind wir am 14. März optimal positioniert: Es passiert mitten in der Nacht. Die Höhe des Mondes über dem Horizont ist für Eppelborn/Saarland-Mitte mit einem * angegeben. Ganz Europa und Afrika kann das Ereignis vollständig sehen, ebenso Grönland und der Osten Brasiliens.

Hier das Sichtbarkeitsdiagramm für diese Halbschattenfinsternis:

Der globale Verlauf der Halbschatten-Mondfinsternis in der Nacht vom 14. auf den 15. März 2006. Grafik aus WinEclipse.

Zum Schluss noch ein kleiner Rückblick auf die Wetterstatistik. Im vergangenen Jahr wäre die Beobachtung der Finsternis von Eppelborn aus möglich gewesen, ebenso in 2004. Ob es auch für 2006 zur Beobachtung reichen wird ???

 

zuletzt aktualisiert: 13. November 2006