TSE 2003, 23. November

Saros 152 (12/70)

Vordergrund und Hintergrund

Wo und Was?

Nach der Ringfinsternis vom 31. Mai 2003 gibt es im November die nächste, totale Sonnenfinsternis im gleichen Jahr. Der Kernschattenkegel hat sich dieses Mal ein besonders schwer zugängliches Gebiet ausgesucht. Beginnend im indischen Ozean, führt der Schattenpfad den größten Teil seines Weges über die unbewohnten und eisbedeckten Weiten der Antarktis.  Fast ganz Australien, Neuseeland, die gesamte Antarktis und Südamerika erleben eine mehr oder minder große partielle Finsternis. Ganz außen vor bleibt dieses Mal Südafrika. Am Südpol, den Amundsen und Scott 1912 mit 5 Wochen Unterschied erreichten, wird die Sonne zu etwa 88% partiell verfinstert.

Auch diese Finsternis ist so ungewöhnlich wie die letzte über Island auf der Nordhalbkugel. Sie beginnt und endet aufgrund ihrer Geometrie beim Sonnenaufgangs-Terminator. Nur ein recht kurzer, aber mit 500 km außergewöhnlich breiter Totalitätsstreifen wird auf die Erdoberfläche projiziert. Der Zeitpunkt der größten Finsternis, wo die Totalitätsdauer 1 Minute 57 Sekunden beträgt, liegt bei 72°40' S und 88° 23,5' O irgendwo über der Eiswüste der Antarktis.

Zwar ist die Antarktis regulär nicht bevölkert, doch es gibt eine Reihe von Forschungsstationen verschiedener Länder. Fast perfekt auf der Zentrallinie liegt die russische Forschungsstation Mirny an der Küste. Hier hat der Kernschatten auch erstmalig Kontakt zum Festland (oder Eisland?). An der Ostküste findet sich die indische Station Maitri und Novolazarevskaya, letztere ist wieder eine  russische Forschungsstation. Hier endet dann auch der Schattenpfad nach einem relativ kurzen Weg von nur 5000km Länge. Die gesamt Finsternis dauert, gerechnet vom Kontakt der Halbschattens auf die Erde bis zum Loslösen von 20:46 Uhr UT bis 0:46 Uhr UT. Für einen Beobachter in der Mirny-Station dauert die Finsternis vom ersten bis letzten Kontakt 1 Stunde und 44 Minuten.

Wie und Womit?

Trotz der schier unlösbaren Hürden, die eine Reise zu dieser Sonnenfinsternis aufstellt, gibt es Möglichkeiten, an das Ziel zu kommen. Ganz nach Belastbarkeit des Geldbeutels und seines Inhabers sind einige buchbare Touren im Internet verfügbar. Eine ganz hervorragende Ressource im Internet sind die Informationen und Reiseangebote von www.eclipse-reisen.de. Hier sind alle verfügbaren Angebote zusammengeführt. Dies wird auch die erste Finsternis auf dem 6. Kontinent sein, für die es überhaupt Reiseangebote gibt.

Angeboten wird ein Überflug, Landtouren und die Fahrt auf einem Eisbrecher. Weitere Informationen können aus der Rubrik Weblinks abgerufen werden.