ASE
2005 - Meine Reise zur ringförmigen Sonnenfinsternis in Tunesien
Freitag, 07. Oktober 2005
Reisetag 8/8, Finsternistag E +5
Bye, Bye Tunisia!
Cornelius
hat
kaum das Hotel verlassen, da geht ein heftiger Gewitter-Schauer über
die Region nieder. Extremer Starkregen bringt die karge Kanalisation
der Anlage zum Kapitulieren, die Wege und Grasflächen stehen
faustdick unter Wasser. Das Wetterleuchten über dem Meer zuckt im
wahrsten Sinne des Wortes sekündlich. Ich staune über die nächtliche
Unwettersituation. Erst 2 Stunden später lässt der Regen plötzlich
nach, es wird wieder ruhiger draußen.
Gegen 6.00 Uhr früh
auf
dem Weg zum Strand: Zwar hat das nächtliche Unwetter keine
Verwüstung angerichtet, aber unübersehbare Spuren gibt es überall.
Abgebrochene Palmenzweige liegen auf den versandeten Wegen,
weiträumige Pfützen haben sich auf den Liegeflächen gebildet. Noch
immer ist es sehr windig, die Wolken ziehen schnell dahin. Manfred
ist schon hier. Mit einem Sonnenaufgang am Meer klappt's leider auch
am Abreisetag auf keinen Fall.
Bizarr
ist
das silbrige Wolkengrau über dem Meer. Solch eine farblose
Helligkeits-Komposition habe ich noch nicht gesehen. Es scheint, als
spiegele sich das Grau der Wolken auf der Meeresoberfläche und rege
sie zum Leuchten an! Äußerst befremdend.
Kurz nach 8 Uhr
am
Frühstückstisch treffe ich mich mit Manfred und Ellen. Inzwischen
sind alle Wolken weg und die Sonne strahlt von einem blauen Himmel.
Und wie schon gestern früh, muss nun das gesamte Hotelpersonal
wieder ran zum Reinigen. Heute ist noch mehr zu tun, aber der Regen
war wichtig für die Landwirtschaft und so intensiv wie seit 5 Jahren
nicht mehr.
Unser Shuttle-Bus
zum
Flughafen kommt leicht verspätet gegen 10.30 Uhr am Hotel an. Die
lange Fahrt führt uns ein letztes Mal über den Römerdamm. Auch auf
Djerba sind die Spuren des nächtlichen Unwetters deutlich sichtbar,
vor allem in Form von zahlreichen, gefüllten Wassersenken. Nach 15
Hotels sind wir dann endlich am Airport. Er liegt an der vollkommen
ebenen Nordwestküste. Nicht die geringste Unregelmäßigkeit ist auf
der steinigen Ebene zu entdecken. Die Erde muss eine Scheibe sein.
Der Rückflug
nach
Frankfurt verläuft ruhig und wieder über Italien. Eine echte
Alternative zur Hotel-Verpflegung ist dieser überbackene
Nudel-Gratin vor mir, auf dem winzigen Tischchen. Hach ja -
Riesenseufzer!!!
Neben
mir sitzt ein Pärchen aus Karlsruhe mit ihrem Kind. Wir kommen auch
über die Sofi zu sprechen, von der sie beiden nichts wussten und am
3. Oktober auf Djerba, wo die partielle Phase etwa 88% betrug,
überhaupt nichts bemerkt haben. Das bekräftigt unseren Eindruck,
dass diese Finsternis weitgehend nicht publik gemacht wurde.
Bei der Ankunft
in
Frankfurt herrscht mildes, sonniges Wetter. Hoch "Oldenburgia" sorgt
trotz Oktober für angenehme Temperaturen von 20°C. Heike
wartet schon auf mich in der Empfangshalle und wir sind froh, uns
nach 8 Tagen wieder zu haben! Manfred und Ellen fahren mit dem Zug
nach Saaarbrücken.
Meine Reise endet
mit
dem guten Gefühl, die beiden Sonnenfinsternisse in 2005 erfolgreich
beobachtet zu haben. Der Ringkampf am Nordlimit bei Medenine war ein
voller Erfolg. Und eine der schönsten Sonnenfinsternisse folgt
bereits am 29. März 2006, wenn die Chance auf über dreieinhalb
Minuten Totalität gegeben sind.
Next is Turkey!
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