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Eingeschlafene Renovierung - Altbau im Dornröschenschlaf

01/2012

Status: Teilgenutztes Gebäude mit 2 brach liegenden Etagen. Kein Lost Place. (01/2012)


Über das Objekt...

Inmitten einer Fußgängerzone, als Teil einer endlosen Häuserzeile, steht dieses alte Gemäuer aus dem Jahre 1830 in einer deutschen Kleinstadt. Die gesamte Außenfassade und Hausfront sieht zur Seite der Fußgängerzone ordentlich und renoviert aus. Im Erdgeschoss des dreistöckigen Gebäudes befindet sich ein Ladenlokal. Mein Interesse galt den beiden leer stehenden und verwahrlosten oberen Etagen des Gebäudes.

Aufgrund der Teilnutzung des Hauses kann man nicht von einem Lost Place im eigentlichen Sinn sprechen.

Doch die Beton-Fassade kaschiert nicht nur geschickt das stattliche Alter, sondern erst recht die Schräglage der ursprünglichen Gebäudefront. Im inneren bröckelt es an allen Enden. Der feuchte Keller kann nie ganz trocken werden, da es keine Fenster mehr gibt. Im ersten und zweiten OG ist eine beginnende Renovierung der beiden geräumigen Wohnungen im Ansatz wieder eingeschlafen. Die Arbeiten wurden beendet nach dem Anstrich des Treppenhauses sowie der Erweiterung eines WC. Regen und Feuchtigkeit fanden ihren Weg entlang am undichten Antennenmast durch den Dachboden und ruinierten in einem Raum des zweiten Stockwerkes den Bodenbelag vollends. Dadurch fiel sogar an manchen Stellen der Putz großflächig von den Wänden.

Auch an anderen Stellen durchdrang der Regen das marode Dach und beschädigte an mehreren Stellen den Holzfußboden. Erst vor kurzem wurde dieser Prozess durch eine Firma gestoppt, nachdem der Besitzer keine andere Wahl mehr hatte und das Dach abdichten ließ.

Weil die Angehörigen weder finanziell noch körperlich in der Lage sind, die beiden brach liegenden Wohnungen zu renovieren, verbleibt dieser begehrte Wohnraum in einem Dornröschenschlaf - bis vielleicht eines fernen Tages ein finanzkräftiger Prinz diesen Zustand beendet.

Etwa zur Hälfte befindet sich der rückwärtige Teil des Gebäudes unterhalb des ansteigenden Straßenniveaus. Bei jedem Regen dringt durch Lücken im Straßenbelag regelmäßig Wasser in den Keller und brachte die im Kaminschacht ersichtlichen Stahlträger zum Rosten. Gesteinsschutt und Betonpfosten fielen bereits durch den Kaminschacht zu Boden.

Einzig das Ladenlokal macht dieses riesige Objekt am Tage belebt. Während der Aufnahmen regnete es heftig, und dies unterstrich die ohnehin in diesen Räumen vorherrschende, düstere Stimmung.

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