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Im Dorf der Lagerhallen

10/2012

Update Status 11/2013: Abriss ist größtenteils erfolgt und abgeschlossen.

Update Status 04/2013: Abriss weiter überfällig, Fortschritt in's Stocken geraten

Status 10/2012: Abriss überfällig, Planabbruch war im Laufe von 10/2012

 Schäden durch Witterungseinflüsse 2/5 Vandalismus 2/5 Spannung 2/5 Gesamterlebnis 2/5 (wenige Highlights!)

Meine Urbexbewertung: 1= Zustand überhaupt nicht ausgeprägt, 5= Zustand ausgesprochen ausgeprägt


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Über das Objekt:

Wenige Kilometer vor der Kleinstadt liegt dieses auf 50 ha bebaute, ehemalige Militärgelände der Bundeswehr, dass einst zur Lagerung von Munition diente. Der Gesamtkomplex ist mit ebener Fläche 80 ha groß und umfasst mehr als 24 Einzelgebäude. Das Areal ist mit Schlagbaum und Wachschutz vor unbefugtem Betreten geschützt. Geplant ist eine wirtschaftliche Neustrukturierung des Geländes mit Ausrichtung auf industrielle Neuansiedlung, dem natürlich der Rückbau aller Liegenschaften voraus geht.

Der bevorstehende Abbruch wurde in der Lokalpresse kommuniziert. Somit war es vergleichsweise einfach, Kontakt zur Geländeverwaltung herzustellen. Ich erhielt schließlich eine grundsätzliche Genehmigung zur Fotografie auf dem Gelände und konnte einige Wochen später die interessantesten Gebäude in Begleitung mit dem Technischen Leiter betreten.

Ich konnte nicht abschätzen was mich erwarten würde, denn vom Geländezaun sah ich nur einen sehr kleinen Teil des Komplexes. Am Tag der Begehung herrschte zunächst Hochnebel vor. Erst gegen Ende meiner Foto-Tour zeigte sich die Sonne, und so waren doch noch ein paar Licht-Schatten-Spiele möglich.

 Die für mich interessantesten Gebäude waren das Stabs-Haus, ein Silo und die Kantine bzw. das Kasino. Daneben entdeckte ich noch die Fuhrpark-Gebäude, das Heiz-Haus und schier zahllose Lagerhallen.

Zunächst betraten wir das dreistöckige Stabs-Gebäude, die ehemalige Verwaltung. Kupferdiebe hatten hier zahlreiche Spuren von Vandalismus hinterlassen. Leider gab es kaum Teilmöblierung, und so standen die meisten der unendlich vielen Stuben leer. Nach einer Teilsanierung - die jedoch nicht mehr infrage kommt -  könnte das Anwesen durchaus weiter genutzt werden, denn nur unter dem Dach fand ich erste Anzeichen eindringender Feuchtigkeit im kleinen Stil.

Direkt an das Stabs-Gebäude schloss das von Pflanzen umschlungene Kantinenhaus, dass vor einiger Zeit als Filmkulisse für eine bekannte Sonntags-Krimiserie diente. Zu meiner Überraschung fand ich im Kantinengebäude ein Miniatur-Model der gesamten Anlage, dass alle Gebäude und ihre genaue Lage zeigte. Eine bessere Orientierung konnte ich nicht bekommen!

Es gab ein paar interessante Einblicke in die alte Küche. Die Natur hatte hinter dem Haus bereits den Kampf gegen ein paar kleinere Lagerhäuser gewonnen, nicht jedoch hier beim Kantinengebäude.

Zwischen den einzelnen Häusern waren die einstigen Wegflächen längst von der Pflanzenwelt überwuchert. Wir fuhren dann ein kurzes Stück weiter zum grün-grauen und fürwahr hässlichen Silohaus. Leider gelang es uns nicht mehr, das Gebäude zu betreten, weil das Schloss inzwischen fehlte. So blieb es bei Außenaufnahmen. Hier fand ich im unteren Bereich schon sichtbare Schäden infolge mangelnder Wartung, vereinzelt brach der Putz von der Außenwand.

Danach erkundete ich die vielen Lagerhallen, doch es gab kaum reizvolle Motive zu entdecken. In den einstigen Fuhrparkgebäuden befand sich überwiegend Unrat, der Wind blies durch die tristen, geöffneten Hallen. Sogar eine alte Vespa lag noch bei den Tanks. Zum Abschluss fuhr ich langsam entlang der vielen (langweiligen) Lagerhallen und warf vereinzelt einen Blick hinein. Es gab unübersehbare Schäden durch Materialdiebe, denn alle Zuleitungen für Beleuchtung waren gewaltsam abgerissen.

Die Größe der Anlage wirkte beeindruckend. Der Verfall der Bausubstanz war noch nicht weit fortgeschritten, zudem gab es noch eine Teilnutzung mancher Gebäude bis in die jüngste Vergangenheit.

 

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