Dienstag, 03. Juni 2003

Tag E+3

- Touri-Tour durch Reykjavik -

Sunrise Reykjavik 03:19

Sunset Reykjavik 23:43

Der Mond bleibt in der Neumondzeit immer über dem Horizont.

Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden (neues Fenster)


Der Tag beginnt um halb neun mit einem ausgiebigen Frühstück in dem großen Speisesaal des Island-Hotels. Die Decke des Raumes ist lamellenförmig gewölbt und golden verspiegelt.

Heute wollen wir uns wie echte Touris verhalten und schauen uns im Bereich der Laugavegur nach Souvenirs um. Und die gibt es reichlich. Ohne Regenschirm geht es nicht, das Wetter meint es nicht gut mit uns. Hier im Innenstadtbereich herrscht rege Baustellen-Aktivität. Ein Teil des Bürgersteiges bekommt eine Fußbodenheizung. Weiße Schläuche werden in Schleifen verlegt, und das ist ein hervorragendes Fotomotiv, um das Leben in Reykjavik zu dokumentieren.

Unser Bauarbeiter zieht sich eine rote Regenjacke an und steht für uns Baustellen-Modell. Seine Kollegen finden das lustig, und auch die Passanten werden aufmerksam auf unsere Fotosession mitten in der Baustelle. Nach einem Mittagessen im Hotel gehen wir wieder in die Innenstadt und können nun Yann Arthus-Bertrands fantastische Bilderausstellung anschauen. Auf ca. 100 Steintafeln sind Fotos aus aller Welt zu sehen, die er aus dem Hubschrauber aufgenommen hat. Auch ein Dokumentationsvideo wird in einem Eckhaus nahe des Ausstellungsgeländes vorgeführt.

Wir gehen weiter durch die Stadt, denn auf die Hallgrimskirkja, ein unübersehbares Monument Reykjaviks, wollen wir nicht verzichten. Das gegenüberliegende Hotel Leifur Ericsson bietet mit einem Balkon die ideale Foto-Plattform für die riesige, ca 90m hohe Kirche. Der Hotelbesitzer hat nichts dagegen und lässt und auf den Balkon gehen.

Das Äußere der Kirche erinnert an Basaltlava, die bei sehr langsamer Abkühlung zu eckigen, langen Säulen erstarrt. Innen ist gotischer Baustil nachempfunden. Zu meiner Überraschung fährt sogar ein Fahrstuhl zur Aussichtsplattform - das sind 300 Kronen, die sich lohnen. Der Blick geht von hier oben über ganz Reykjavik und darüber hinaus, rücken die Berge etwas näher. In unerschöpflicher Vielzahl stehen die bunten Häuser unter uns. Auch das Wetter spielt wieder mit und leuchtet das Stadtbild sehr schön aus. Ein toller Eindruck. Auch den Sound der Kirchturmuhr ist ideal für die Videokamera.

Direkt neben der Hallgrimskirkja finden wir in einer Baustelle deutsche Artefakte. Auf einer Europalette ist Eifel-Granulat in Säcken aufgestapelt. Zusammen mit den 2 Arbeitern und der Kirche im Hintergrund ein ideales Fotomotiv. Die beiden sind ganz überrascht, als wir ihnen sagen, dass dieser Granulat quasi vor unserer Haustür produziert wird.

Manfred und ich diskutieren am frühen Abend, ob wir nun zum Abschluss ein Thermalbad im botanischen Garten der Stadt besuchen, oder zur blauen Lagune nahe Keflavik fahren. Im städtischen Thermalbad angekommen erfahren wir, dass gerade Reinigungsarbeiten im Gange sind und man deshalb geschlossen habe. :-) Ich setze mich also durch und wir machen uns auf den Weg zur blauen Lagune.

Ein wahrhaft krönender Abschluss. Was für eine Vorstellung. 8° Außentemperatur und heftiger Wind. Wir stehen in 29°-44° warmen Wasser, aus dem wir gar nicht wieder heraus wollen. Das Freiluft-Thermalbad ist umringt von Lavagestein. Was für eine Wohltat. Ein wenig schwimmen, ein wenig faulenzen, ein wenig genießen. Hach ja! Manfred's kleine Kompaktkamera nehmen wir mit in die Lagune und machen zwischendurch ein paar Selbstportraits. Das Wasser ist tatsächlich milchig-blau bis türkis.

Abendessen gibt's dann gleich im Restaurant der Lagune mit Blick auf das wohltuende Thermalbad. Was will man mehr? Die Wand des Hauses ist aus unzähligen, gleichförmigen Lavasteinen hochgezogen. Wir sind die letzten, die an diesem Abend das Gelände verlassen. Was wäre ein Islandbesuch ohne ein Bad in der blauen Lagune?

Im Hotel ist jetzt Packen angesagt. Morgen ist der Abreisetag. Immerhin gibt es als einziges, deutsches Programm Vox im TV, aber ich schlafe über den Western glatt ein.

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