ASE 2005 - Meine Reise zur ringförmigen Sonnenfinsternis in Tunesien

Donnerstag, 06. Oktober 2005

Reisetag 7/8, Finsternistag E +3


Mond und Venus zum Diner


 

Auch heute Morgen

will der Sonnenaufgang unbedingt hinter einem Wolkenvorhang stattfinden. Dichte Wolken ziehen durch die Dämmerung, in der vergangenen Nacht hat es stark geregnet, begleitet von intensivem Wetterleuchten. Die Wege des Hotels sind ziemlich mit Sand beschmutzt, das Wasser steht teilweise noch in den offenen Gängen zwischen den Hotelgebäuden. Eine solche Regenmenge ist unüblich für die Region, doch es ist ein Segen für die Landwirtschaft.

 

Doch

noch während wir uns über das Frühstücks-Buffet in der "Grotte" hermachen, reißt die Wolkendecke sehr schnell auf. Die Sonne vertreibt schnell die letzten Wolkenreste, die Temperaturen steigen schnell auf 26°C. Die einzigen Spuren der letzten Nacht beseitigt das fleißige Hotelpersonal flink weg.

 

An diesem Tag

geschieht nichts besonderes in der Hotelanlage. Ellen, Manfred, Conni und ich genießen einfach nur den letzten Tag in Zarzis und relaxen unter schattigen Palmen. Die Hotelanlage ist wirklich wunderschön und lockt regelrecht zu einer Erkundungstour. Noch immer kenne ich nicht die gesamte Anlage. Nachmittags stellt Manfred seine kleine Russentonne (500mm) am Pool auf, und wir bemerken immer noch eine völlig fleckenlose, ruhige Sonne.

 

Am späten Abend

nutzen Manfred und ich den tiefen Sonnenstand für einige Fotos am Strand. Der alte Holzsteg mit seinen weißen und blauen Holzplanken macht keinen stabilen Eindruck, er ist aber ein ideales Bildmotiv für Licht und Schattenspiele. Kaum ist die Dämmerung hereingebrochen, stehen wir schon wieder mit unseren Stativen bereit für einen astronomischen Leckerbissen vor dem Abendessen: Die 11% beleuchtete Neulicht-Mondsichel steht in 3.5° Abstand zur silberfarbenen Venus am tunesischen Himmel über der Hotelanlage! Das Startsignal für uns!

 

 

Was für ein traumhaftes Motiv,

zusammen mit den Dattelpalmen. Und das in der blauen Stunde, der Zeit für die besten Bilder. Wirklich sehr hübsch anzusehen. Das aschfahle Licht der unbeleuchteten Mondseite ist gut auszumachen. Und trotz dieser großartigen Show ist außer uns kein Mensch am Strand, von wo aus man den besten Blick auf die Konstellation hat. Das mag vielleicht an dem kräftigen Wind liegen, der vom Meer her weht und einen geschützten Standort für gute Fotos nötig macht. Während wir den ganzen Strand für uns alleine haben, wird ca. 50 Meter weiter über das Abendbuffet hergefallen. Da gesellen wir uns erst hinzu, als unsere Fotosession nach der blauen Stunde zu Ende geht. Knurpsel! Der Abend endet, wie so oft, bei einem Gläschen Wein; heute Abend das letzte Mal gemeinsam in Tunesien.

 

Danach

heißt es Koffer packen und allmählich auf die Abreise vorbereiten. Conni muss schon in wenigen Stunden bereit sein, wenn sein Shuttle-Bus ihn zum Flughafen bringt. Und so verabschiede ich Conni früh um viertel nach eins, als er das Zimmer verlässt. Das war unsere zweite, gemeinsame Sofi-Reise, fast 3 Jahre nach der Tour durch Südafrika 2002. Das nächste Treffen wird nur ein halbes Jahr auf sich warten lassen, denn im März 2006 steht das nächste Abenteuer an. Man trifft sich im Kernschatten...