ASE 2005 - Mein Reisebericht zur ringförmigen Sonnenfinsternis in Tunesien

FREITAG, 30. September 2005

Reisetag 1/8, Finsternistag E -3

 


Das Abenteuer beginnt!


 

Erfreulicher Weise

beginnt die Reise zu meiner 6. Sonnenfinsternis nicht mitten in der Nacht, sondern in den späten Nachmittagsstunden. Heike bringt mich zum Airport Frankfurt. Leider wird sie mich dieses Mal nicht begleiten, schon zuviele Urlaubstage sind für unsere Pazifik-Hochzeitsreise drauf gegangen.

Am Schalter der Tunisair sind Ellen Solms und Manfred Haberstroh gerade beim Einschecken. Ich dränge mich der Dame am Schalter als Gruppenreisender auf, weil ich genau weiß, dass mein Hauptgepäck wieder einmal viel zu schwer ist. Laut- und kommentarlos fertigt sie das Gepäck ab. Auf ihren mürrischen Blick beim Zurückgeben der Unterlagen bedanke ich mich herzlich. Sie spricht nicht, und ist vielleicht überhaupt nicht sprachbegabt.

 

Recht pünktlich

startet die Boing 747-600 der Tunisair um 19.30 Uhr in Richtung Djerba. Die Flugroute ist im Cockpit-TV angezeigt. Manfred und ich wundern uns nicht schlecht, dass der Weg lange Zeit über Italien führt. Und wir überfliegen sogar ziemlich genau Montecatini Terme vor Florenz. Das war unser Ziel beim Venustransit 2004. Tja, da werden Erinnerungen an große Ereignisse und ein sogenanntes Frühstück wach!

 

 

Während des Fluges

denke ich nach und hoffe, dass es die richtige Entscheidung war, uns per Taxifahrer zu den vorgesehenen Beobachtungsplätzen für die Sofi bringen zu lassen. Wie ernst werden sie ihre Aufgabe nehmen?

 

Die Reiseleitung

nebst Shuttle-Klima-Bus steht schon bereit, als wir gegen 21.45 Uhr so weich aufsetzen, dass ich die Landung einen Moment anzweifle. Was für angenehme Temperaturen auf dem Flugfeld! Der Sternenhimmel ist zu sehen. Neben der Türkei ist dies mein zweites Reise-Land mit islamischer Glaubensrichtung.

Bei der Handgepäckkontrolle interessiert sich niemand für den GPS-Empfänger, für den nach Hinweisen im Internet  Einfuhrpapiere nötig wären. Auch das Fotoequipment ist scheinbar uninteressant; als der tunesische Beamte Manfreds Glas-Sonnenfilter sieht, winkt er ab. Zwar will man wissen, was ich mit mir führe, aber als ich es als Fotoausrüstung angebe, werde ich hastig durchgewunken. Also gut.

 

Nach

einer ersten Langzeitbelichtung des Flughafengebäudes mittels Ministativ geht es mit einem massiv klimatisierten Reisebus über das in Dunkelheit liegende Djerba. Nur durch das gelegentliche Spiegeln des Fernlichts unseres Busses im Wasser ist erkennbar, dass wir gerade über den schmalen Römerdamm von Djerba auf das Festland fahren. Ein Reisender erfährt von uns über die bevorstehende Sonnenfinsternis, die er in seinem Urlaub erleben kann. Nach dem Absetzen etlicher Gäste in den verschiedenen Hotels erreichen wir gegen 23.30 Uhr endlich das Odyssee Resort in Sanghou, ca. 8 km vor Zarzis gelegen.

 

Das Hotel

 ist im Berber-Wohnstil aufgebaut. Statt Ecken oder Kanten dominiert hier eine grundsätzliche Rundsäulen-Architektur in den Farben weiß und braun. Die Hotel-Mall ist riesig, wie auch die gesamte Anlage äußerst großräumig angelegt ist. In einem mit Teppichen ausgekleideten Fahrstuhl geht der Weg in mein Hotelzimmer Nr. 171. Das schummrige Licht der kleinen Wandleuchten vermittelt ebenfalls ein urtümliches Flair. Cornelius Peetz wartet bereits auf mich und ist schon am frühen Nachmittag aus München angereist. Wir haben uns 2002 bei der Sonnenfinsternisreise durch Südafrika kennen gelernt und sind nun wieder in finsterer Mission unterwegs. Ellen und Manfred belegen ebenfalls ein Doppelzimmer ein paar Türen weiter.

 

Es gibt viel zu besprechen, und die Begutachtung der Hotelanlage ist für morgen vorgesehen.

 

 

Weiter geht es mit dem 1.10. in der linken Spalte.