Mein geplanter Beobachtungsplatz

zur Ring-Sonnenfinsternis am 3. Oktober in

Tunesien

Reisezeitraum 30.09.-07.10.2005, Unterkunft Hotel Odyssee Zarzis

Kontaktzeiten der Sonnenfinsternis für Saarland-Mitte siehe ganz unten!


 

An dieser Stelle möchte ich die eigenen Reisepläne- und Ziele zu dieser Sonnenfinsternis vorstellen. Wir sind eine kleine Reisegruppe, bestehend aus Marc, Manfred und Ellen, Cornelius und ich selbst, dieses mal leider ohne Heike. Wir haben unser Hotel in der Oase Zarzis, südlich von Djerba, gebucht und sind dort vom 30.09. bis zum 7.10.05. Das ist sozusagen unser Eclipse-Basislager und liegt außerhalb der Ringzone dieser Sofi.

 

Schon zu Beginn der ersten Überlegungen über das Wie und Wo war mir klar, was ich eigentlich sehen will. Vorrangig reizt mich der perfekt kreisrunde Feuerring der Sonne nicht so sehr, wie eine besonders dramatisch aussehende, aber deutlich kürzere Finsternisbeobachtung am nördlichen Limit.

 

Anders als auf der Zentrallinie sieht man dort, wie der Mondrand mit seiner zerklüfteten Oberfläche am Sonnenrand vorbeiläuft und sich durch die Berge und Täler des Mondes zahllose Bailische Perlen in Form von "Blinken" zeigen. Das Licht des Sonnenrandes wird in kürzesten Abständen sozusagen an- und ausgeknipst, was man am Nordlimit besonders intensiv - mehr noch als am Südlimit - beobachten kann.

 

Unsere kleine Reisegruppe, bestehend aus 5 Personen, wird Fotos von 2 verschiedenen Orten mitbringen. Manfred Haberstroh, Ellen Solms und Cornelius Peetz beobachten auf der Zentrallinie, Marc Weihrauch und ich bevorzugen das Nordlimit.

 

Am Nordlimit ergibt sich ein unsymmetrischer, sehr fotogener Feuerring, wie auf dem Bild unten zu sehen:

 

Ansicht der Finsternis am nördlichen Limit

unter der Annahme, im inneren Limit der

Randzone zu stehen.

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Grafik erstellt mit Cybersky

 

Um dieses Vorhaben mit den schönsten Perleneffekten auszunutzen, ist ein GPS-Empfänger nötig. Schauen wir uns dazu einmal die geografischen Gegebenheiten an, wo eine Beobachtung sinnvoll und möglich wäre.

 

Zunächst einmal der Finsternisverlauf durch Tunesien in einer Gesamtübersicht:

 

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Man erkennt den Verlauf der Finsternis durch den südlichen Teil Tunesiens. Vom Hotel in Zarzis führt eine Straße direkt zum nördlichen Limit. Es sind ungefähr 55 km zu fahren. Mehr dazu im nächsten Detailbild.

Grafik erstellt mit NASAs World Wind

 

Bitte beachten: Viele nachfolgenden Grafiken enthalten bis 500 kb Datenvolumen. Modembesitzer bitte etwas geduldig sein, DSL kein Problem!

 


 

Primärer Beobachtungsplatz 1: Nordlimit Die C118 vor Medenine:

 

     

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Grafik erstellt mit NASAs World Wind

Bitte längere Ladezeiten berücksichtigen!

Von rechts kommend, verläuft die Straße C118 aus dem 52 km entfernten Zarzis und stößt ca. 8 km vor Medina auf die Piste P1. Etwa nach 3-4 km kreuzt die P1 dann zum ersten Mal den nördlichen Limit-Finsternispfad inmitten von Garnichts. Hier gibt es keine Orientierung ohne GPS. Ca. 2.5, aber keinesfalls mehr Kilometer weiter in Richtung Medenine liegt der ERSTE, geeignete Beobachtungspunkt für ein Maximum an Bailys Beads.

Für diesen Bereich des Nordlimits habe ich inzwischen mit dem Satelliten-Atlas Google-Earth eine Detailansicht über einen Bereich von 9km erstellt. Die Limits entstammen den Daten von Fred Espenak. John Tilley hat diese Koordinaten in eine Datei für Google-Earth geschrieben. Demnach ergibt sich folgender, sehr genaue Streckenverlauf. Wir sehen im rechten Bildteil die Straßenkreuzung, an der die C118, von Zarzis kommend, die P1 in Richtung Medenine kreuzt. Rund einen halben Kilometer weiter nach Westen erreicht man dann das sog. Exterior Limit Außer dem Straßenverlauf selbst gibt es keinerlei Anhaltspunkte zur Orientierung in der Landschaft.

 

Für eine vergrößerte Ansicht auf das Bild klicken. Grafik erstellt mit Google Earth.

 

Hier die Koordinaten & Kontaktzeiten in Ortszeit  für das Exterior Limit (rechte, grüne Linie):

N 33°21'52.45" und E 10°38'40.00"

U1: 08:52:38 (31°SH*) -- Umax 10:20:02 (45°SH*) -- U4: 11:54:45 (52°SH*)

fließender Übergang  U2-U3, kein geschlossener Ring sichtbar

 

Hier die Koordinaten & Kontaktzeiten in Ortszeit  für das Nordlimit (gelbe Linie):

N 33°21'42.37" und E 10°35'40.98"

U1: 08:52:35 -- U2: 10:19:47 -- Umax 10:19:58 -- U3: 10:20:07 -- U4: 11:54:40

Dauer Übergangsphase U2-U3: 20s

andeutungsweise geschlossener Ring um den Mond im Maximum

 

Hier die Koordinaten & Kontaktzeiten in Ortszeit  für das Interior Limit (linke, grüne Linie):

N 33°21'34.32" und E 10°33'15.92"

U1: 08:52:33 -- U2: 10:19:20 -- Umax 10:19:54 -- U3: 10:20:27 -- U4: 11:54:36

Dauer Übergangsphase U2-U3: 1m07s

fast geschlossener Ring um den Mond im Maximum

 

 

SH* = Sonnenhöhe, die auch an den beiden anderen Punkten gilt


Alternativer Beobachtungsplatz 2: Nordlimit an der P1 nahe Arram:

Es gibt noch eine zweite Möglichkeit, von Zarzis ausgehend, diese Finsternis am nördlichen Limit zu beobachten.

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Grafik erstellt mit NASAs World Wind

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Fährt man durch Medenine und folgt der P1 nach Nord-Nordwest in Richtung Gabes an der Ostküste, gelangt man nach etwa 20 km Fahrt an den kleinen Ort Arram. Etwa 2,5 km davor ist der ZWEITE, günstige Platz innerhalb der inneren, nördlichen Randzone gelegen. Die Vergrößerung dieser Karte ist höher, aber der Verlauf der Straße ist evtl. mehr fehlerbehaftet. Dieser Platz hat - rein statistisch - die besseren Beobachtungskonditionen in Bezug auf Wolkenbildung. Lt. Jay Anderson liegen die Aussichten auf Erfolg hier bei 57%, allerdings für das weiter nördlich gelegene Gabes. Die Wolkenhäufigkeit liegt in der Region um Medenine (Medina) bei nur 30% allgemein.

Auf der Detailkarte ist der kleine Ort Arram zu erkennen, sowie der Verlauf der Straße.

Für eine vergrößerte Ansicht auf das Bild klicken. Grafik erstellt mit Google Earth.

 

 


Alternativer Beobachtungsplatz 3: Die Zentrallinie bei Bir Amor

Nicht zu vergessen ist, dass einige unserer Gruppe auf die Zentrallinie fahren wollen. Außerdem ist es möglich, dass das Wetter eine Beobachtung am Nordlimit ausschließt - man kann ja nie wissen!

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Grafik erstellt mit NASAs World Wind

Bitte längere Ladezeiten berücksichtigen!

Nimmt man von Zarzis die kürzeste Strecke zur Zentrallinie, dann fährt man von Medina die P19 weiter nach Süden in Richtung Tataouine und folgt der Straße weiter, bis in der unendlichen Weite dann eine Abzweigung nach rechts zum Ort Bir Amor zu sehen ist. Hier ist man schon fast perfekt auf der Zentrallinie, die man nach einem weiteren Kilometer entweder nach Bir Amor oder auf der P19 erreicht hat.

Auch für die Zentrallinie gibt es eine Detailkarte. Darauf ist zu erkennen, dass man von Bir Amor über eine vermutete Schotterpiste auf die Hauptstraße zurück gelangt. Damit umfährt man das Areal mit den Feldern und erreicht dann unmittelbar die perfekte Zentrallinie. Anders als beim Nordlimit ist es nicht erforderlich, die Zentrallinie so genau als möglich zu treffen. Würde man aber die Zentrallinie um mehrere Kilometer nach Nord oder Süd verfehlen, bekommt man als Folge keinen Ring, der mittig in der Sonnenscheibe steht.

Für eine vergrößerte Ansicht auf das Bild klicken. Grafik erstellt mit Google Earth.

Hier die Koordinaten & Kontaktzeiten in Ortszeit  für die Zentrallinie (rot):

N 32°34'27.42" und E 10°17'18.00"

U1: 08:52:46 -- U2: 10:18:12 -- Umax: 10:20:23 U3: 10:22:34 -- U4: 11:55:28

Dauer der Ringphase 4m21s

 

Der Beobachtungsort hängt nur von den Wolkenprognosen ab, via NOAA-15 u.a. wird im Internet das aktuelle Wettergeschehen verfolgt. (sh. Weblinks)


Ergänzend hier nun die Kontaktzeiten für Eppelborn im Saarland (Mitte).

 Alle Zeiten in Ortszeit MESZ:

N 49°24'20" und E 6°57'40"

In Deutschland kann die Finsternis nur partiell gesehen werden.

Erster Kontakt: 09:52:40 (Sonnenhöhe 20°)

Tiefste Finsternis (größte Bedeckung): 11:07:10 (Sonnenhöhe 29°)

Vierter Kontakt: 12:26:50 (Sonnenhöhe 35°)