Die partielle Mondfinsternis

vom 7. September 2006

Partial Lunar Eclipse - SAROS 118 (51/74)

 - Eine unterhaltsame Show für den Jäger und Sammler unter den Fotografen -


Mit Mondfinsternissen ist der interessierte Hobby-Astronom in den vergangenen Jahren nicht wirklich verwöhnt worden. Die letzte totale Mondfinsternis in Europa, bei der Mond vollständig in den Erd-Kernschatten eintauchte, war am 28. Oktober 2004. Damit endete eine Serie von 4 totalen Mofis innerhalb zweier Jahre Große Pause dann  im Jahr 2005: Weder die Halbschatten- noch die partielle Mondfinsternis waren von Deutschland aus zu beobachten. Erst im März 2006 ereignete sich dann eine ziemlich unspektakuläre Halbschatten-Finsternis. Und auch am 7. September wird es bei der nun kommenden, partiellen Mondfinsternis in den frühen Abendstunden lediglich einen winzigen Vorgeschmack auf die nächste Totale am 4. März 2007 geben.

Globale Ansicht der partiellen Mondfinsternis am 7. September 2006. In den dunklen (Nacht-) Bereichen kann die Finsternis gesehen werden.

Deutschland liegt gerade am Rande der Sichtbarkeit

Grafik erstellt mit Wineclipse von Heinz Scsibrany

 

Sehr zum Ärger der Fotografen sind wir in Südwest-Deutschland am 7. September zur Beobachtung auch noch äußerst ungünstig platziert - leider. Die partielle Phase der Mofi beginnt etwa zum Mondaufgang. Eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Beobachtung wäre an allererster Stelle ein wolkenfreier Himmel am Ost-Südost-Horizont. Sollte dies eintreffen, dann erhebt sich auf dem Eppelborner Hirschberg (Saarland-Mitte) um 20:04 Uhr in recht groß wirkender (33,4') Vollmond, der irgendwie komisch aussieht. Denn die Nord-Nordwestkalotte des Mondes erscheint durch den Erd-Halbschatten schon auffällig trüber als sonst. Anzumerken ist jedoch, dass man auch auf dem höchsten Punkten der Eppelborner Umgebung nirgends auf den perfekten Null-Horizont sehen kann. Erst ab 1-2° Horizonthöhe zeigt sich ein Objekt dem Betrachter.

Gerade mal eine Minute vorher, um 20:03 Uhr, ist die Sonne unter West-Nordwest-Horizont gesunken. Bei klarem Wetter dürfte der Erdschatten (Gürtel der Venus) im Osten einen schönen Kontrast gegenüber der "verbeulten" Mondkugel geben, die sich dem Beobachter bietet. Um 20:05 Uhr beginnt dann schon die partielle Phase dieser Finsternis. Hier der komplette Mondfinsternis-Fahrplan dieses Abends inklusive der Mondhöhe zum jeweiligen Ereignis:

 

Alle Angaben für Eppelborn/Saarland-Mitte und in MESZ Ortszeit:

Eintritt des Mondes in den Erd-Halbschatten P1: 18:42:23

Sonnenuntergang: 20:03

Mondaufgang: 20:04 (0°)

Mond tritt in den Kernschatten der Erde ein; partielle Phase beginnt/C1: 20:05:03 (<1°)

Anfang bürgerliche Dämmerung: 20:36 (4°)

Mitte der Finsternis - Greatest Eclipse: 20:51:21 (6°)

Anfang nautische Dämmerung: 21:15 (10°)

Mond verlässt den Erd-Kernschatten; partielle Phase endet/C4: 21:37:41 (13°)

Anfang astronomische Dämmerung: 21:57 (16°)

Mond verlässt den Halbschatten der Erde P4: 23:00:20 (24°)

 

 

Der Mond am Rande des Erd-Kernschattens zur Zeit der maximalen Verfinsterung:

 

Grafik erstellt mit Wineclipse von Heinz Scsibrany

 

Von Mondaufgang bis zum Ende der Halbschattenphase legt der Mond in Bezug auf den Horizont eine Strecke von 36° zurück. Seine Höhe beträgt am Ende der gesamten Finsternis 24°. Mit diesen Angaben lässt sich ein reizvolles Fotoprogramm realisieren; egal ob digital oder analog. Denn eine Serienaufnahme, die die Mondkugel in ihren verschiedenen Phasen der Finsternis zeigt, hat ihre Reize. Ein 50mm-Kleinbild-Objektiv hat typischerweise einen horizontalen Bildwinkel von 40° und einen vertikalen Bildwinkel von 27°. So ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten einer spannenden Mehrfach, bzw. Serienbelichtung in regelmäßigem Abstand, ganz nach Gusto des Fotografen.


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